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1. Teil 1 - S. 16

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 16 wenn ihr auf dem Schulhofe steht! In welcher Gegend liegt das Tor? Meßt die Länge und Breite des Schulhofes! Zeichnet den Plan des Schulhofes! 7. In der Pause. ^Ms schellt. Hell klingen die Töne der elektrischen Glocke durch das große Schnlhans. In jede Klasse rufen sie: „Die Stunde ist aus, jetzt beginnt die Pause!" Rasch ordnen die Schüler ihre Sachen, legen Buch und Feder weg und greifen nach ihrem Frühstück. Auf ein Zeichen des Lehrers erheben sie sich und gehen geordnet hinaus aus den Flur. In Reih und Glied geht's die Treppen hinab auf den Schnlhof. Aus mehreren Türen kommen die Schüler. Bald ist der ganze Schulhof voll von ihnen. Rasch sind die Spatzen, Finken und Drosseln auf die nächsten Bäume und Dächer geflogen und schauen von dort herab auf die lärmende und spielende Kinderschar. Sie wissen, daß es da unten bald wieder still wird und sie dann ernten dürfen. Manches Krümchen und Bröckchen werden ihnen die fröhlichen Kinder bescheren. Heute ist es ein herrlicher Tag. Vergnügt lacht die Sonne vom blauen Himmel herab. Schon tagelang hat sie vom heiteren Himmel hernieder geschieuen. Auf dem Schulhofe wurde der Boden staubig. Da kam der Schuldieuer mit seinem langen roten Wasserschlauch, schraubte ihn an die Leitung und besprengte den Schulhof. Heute morgen hat er ihn wiederum besprengt. Hier und da steht noch ■etwas Wasser. An der Leitung stehen viele Schüler, um zu trinken. Der kleine Fritz hat großen Durst, aber immer, weuu er einen Becher ergreifen will, nimmt ihm ein größerer Schüler den Becher vor der Nase weg. Endlich gibt ihm ein großer Knabe einen Becher Wasser. An der andern Seite steht der lange Peter, der immer Dummheiten macht. Er hat schon lange getrunken. Jetzt hält er einen Finger an den Kran und spritzt alle naß, die in seine Nähe kommen. Da sieht es der Herr Lehrer, der die Aufsicht führt. Er kommt herbei und stellt den Peter in die Ecke. Schnell versammelt sich eine große Schar um ihn und sieht ihn schadenfroh an. Peter wünscht fehnlich das Ende der Pause herbei. In der einen Schulhofecke spielt die dritte Klasse Ketten-

2. Teil 1 - S. 22

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
9? _ 12. Die Sonne Morgen geht sie im Osten aus. Dann sieht sie aus wie ein großer, roter Feuerball. Sie steigt immer höher am Himmel. Bald sieht sie weiß aus. Sie leuchtet so hell, daß wir das Auge schließen, wenn wir hineinsehen wollen. Sie blendet. Heute morgen guckte sie tief zwischen den Häusern im Osten her. Als wir mittags aus der Schule kamen, stand sie hoch oben am Himmel. Am Abend ging sie hinter den Häusern im Westen unter. Da sah sie wieder so rot aus wie am Morgen. Man konnte ruhig hineinsehen. Da war der Tag vorbei. Die Sonne hat heute einen weiten Weg am Himmel gemacht. Er ist rund wie ein Bogen am Flitzbogen. Wir nennen ihn Tagbogen, weil die Sonne einen ganzen Tag dazu gebraucht hat. Als sie auf- ging, wurde es hell und warm. Die Sonne schenkt uns Licht und Wärme. Wohin die Sonne nicht scheinen kann, da ist Schatten. Im Schatten ist es dunkler und kühler als im Sonnenschein. Als die Sonne am Abend unterging, da wurde es dunkel und kühl. Die Nacht kam. Der Tag beginnt am Morgen, wenn die Sonne aufgeht. Wenn sie ganz hoch am Himmel steht, ist es Mittag. Er geht zu Ende, wenn die Sonne untergeht. Im Winter geht die Sonne spät aus und früh unter. Der Tag bogen ist klein und der Tag kurz. Um 4 Uhr ist sie schon verschwunden, und die Leute stecken bald Licht an. Uni 5 Uhr ist es dunkel. Jetzt ist es draußen kalt, weil die Sonne so wenig scheint. Zum Winter ge- hören die Monate Dezember, Januar und Februar. Im Frühling geht die Sonne jeden Tag früher auf und später unter. Der Tag- bogen wird immer größer, und die Tage werden immer länger. Es wird langsam immer länger hell und wärmer. Um 7 Uhr steht die Sonne -H- Abb. 6. Der Tagbogen der Sonne im Sommer und Winter.

3. Teil 1 - S. 23

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
noch am Himmel, und gegen 8 Uhr brennen erst die Lampen. März, April und Mai sind die Frühlingsmonate. Im Juni steht die Sonne sehr früh auf, um 3 Uhr ist sie schon wach. Sie steigt ganz früh am Himmel enipor und geht spät am Abend unter. Jetzt haben wir die längsten Tage und die kürzesten Nächte. Es ist sehr warm und fast die.ganze Nacht hindurch hell. Viele Leute stecken abends kein Licht an. (5s ist Sommer. Die Sommermonate heißen: Juni, Juli und August. Langsam werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger; denn die Sonne geht nach und nach später aus und früher unter. Der Tag- bogen wird immer kleiner. Es wird allmählich kühler und früher dunkel. Die Leute müssen wieder Licht anstecken und die Öfen heizen. Der Herbst ist gekommen. Seine Monate sind September, Oktober, November. Beobachte, wo die Sonne aufgeht, wo sie am Mittag steht, wo sie untergeht! Beobachte, wie hoch die Sonne in den verschiedenen Jahres- zeiten steigt! U 18. Der Mond. erade ist die Sonne untergegangen, da guckt der Moud hinter den Bäumen her. Er ist so groß wie die Sonne, aber er sieht blaß ans. Sein Licht ist nicht so hell wie das Sonnenlicht. Wir können ruhig hineinsehen, es blendet uns nicht. Der Vollmond sieht aus wie ein Gesicht. Deutlich kann man Augen, Nafe und Mund Abb. 7. Mondbilder. erkennen. Der Mond steigt anch immer höher wie die Sonne. Am hellsten scheint er in der Nacht. In der Mondnacht kann man weithin sehen. Geht aber die Sonne auf, dann steht der Mond wie eine weiße Scheibe am Himmel. Wenn er eine Woche als Vollmond geschienen hat, dann wird er allmählich kleiner. Jetzt sieht er aus wie eine Sichel,

4. Teil 1 - S. 24

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
die nach rechts gerichtet ist. (Anfang des großen A.) Das ist der abnehmende Mond. In der andern Woche kann man ihn gar nicht sehen. Dann haben wir N e n m o n d. Nach acht Tagen sehen wir eine Sichel, die nach links geöffnet ist. (Bogen des großen Z.) Das ist der zunehmende Ion d. Wenn der Mond einmal alle vier Gesichter gemacht hat, dann ist ein Monat herum. Lies: Das Märchen vom Mann im Monde. Lesebuch S. 141. 14. Die Sterne. M^m Tage kann man sie nicht sehen. Sie leuchten erst, wenn die Sonne untergegangen ist. Dann steckt der liebe Gott die vielen Lichter an, damit das Kind auch abends den Himmel sehen kann. Oft haben wir am Abend nach dem Himmel geguckt. Erst waren nur ein Abb. 8. Der große Himmelswagen. paar Sterue zu sehen. Dann kamen so viele, daß man sie nicht mehr zählen konnte. Einmal wollten wir sie zählen. Als wir hundert ge- zählt hatten, verkamen wir darin; auch taten uns die Augen weh. Da hörten wir auf zu zählen. Manche Sterne sind so klein wie ein Pünktchen auf der Schiefertafel. Obeu am Himmel ist ein heller Streifen, das ist die Milchstraße. Das sind lauter Sterne. Manchmal fällt ein Stern vom Himmel. Er leuchtet hell auf und ist bald ver- fchwnnden. Die fallenden Sterne nennt man Sternschnuppen. Nach Norden steht ein großer Sternenwagen. Drei Pferde ziehen ihn. Das ist der große Himmelswagen. Oft sahen wir am Abend im Westen einen Stern, der hell schien. Es ist der Abendstern. Wenn die meisten Sterne am frühen Morgen nicht mehr zu sehen sind, dann leuchtet uoch der Morgenstern. Lies: Der Himmel. Lesebuch S. 130.

5. Teil 1 - S. 25

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
15. Non der Zeit. Mm Sonnabend mittag ist die Schule aus. Sechs Tage hinter- Md einander sind wir in die Schule gegangen. Dort lasen, schrieben, rechneten, saugen und beteten wir. Am Montag, Dienstag, Mittwochs Donnerstag, Freitag und Sonnabend haben die großen Leute auch tüchtig gearbeitet. Weil sie au diesen Tagen ihre Werke tun, nennt man sie Werktage. Am Sonntag aber ist es anders. Da gehen wir nicht zur Schule und die Erwachsenen nicht zur Arbeit. Alle Arbeit ruht, und die Menschen feiern. Darum ist der Sonntag ein Ruhetag oder eiu Feiertag. Die Leute ziehen schöne Kleider an, gehen zur Kirche oder spazieren. Wir Kinder spielen dann gern draußen in Wald und Feld bis zum Abend. Die sechs Wochentage und der Sonn- tag bilden zusammen eine Woche. In seder Woche macht der Mond ein andres Gesicht. Alle vier Wochen haben wir Vollmond. Vier Wochen bilden einen Monat. Die Monate heißen: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember. Von Weihnachten bis Weihnachten sind 12 Monate oder 1 Jahr. Auch von April bis April ist ein Jahr. Es hat 12 Monate oder 52 Wochen oder 365 Tage. In einem Jahre bewegt sich nnsre Erde einmal ganz um die Sonne. Unser Leben zählen wir nach Jahren. Wir Kinder sind erst wenige Jahre alt, die großen Knaben und Mädchen sind schon mehrere Jahre alt. Nnsre Väter und Mütter sind schon viele und der Groß- vater und die Großmutter recht viele Jahre alt. „Zehn Jahre alt ist man ein Kind, zwanzig Jahre ein Jüngling, dreißig Jahre ein Mann, sechzig Jahre ein Greis, siebzig Jahre schneeweiß." Zehn Jahre nennt man ein Jahrzehnt. Hundert Jahre heißen ein Jahrhundert. So alt werden nur wenige Leute. Tausend Jahre bilden ein Jahrtausend. So alt wird kein Mensch. In welchem Jahre sind wir jetzt? Wenn Weihnachten gewesen ist, dann feiern wir Neujahr. Es beginnt ein neues Jahr. Wie wird es heißen? Lies: Neujahr. Lesebuch S. 152. s 16. Vom Schatten. ir haben ihn oft gesehen. Stets war er in der Nähe des Lichts, so daß wir erkannten: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Morgens und abends war der Schatten riesengroß und am Mittag

6. Teil 1 - S. 26

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
klein wie ein Zwerg. Oft schien es, als wenn Licht und Schatten einander böse wären und der eine den andern ärgern wollte; denn veränderte sich das Licht, so tat es auch der Schatten. Guckte die Sonne in unser Schulzimmer hinein, so war auch flugs der Schatten da. El- saß immer in den Ecken herum. Hinter der Wandtafel, hinterm Pult und Ofen waren feine Lieblingsplätze. Daraus konnte ihn die Sonne auch nie ganz vertreiben. Auch bei uns zu Hause war er immer. Manchmal hat er mich auch geärgert. Als ich einmal am Tische saß und schreiben wollte, schien mir die Sonne ins (Besicht. Ich setzte mich an die andre Seite, so daß ich sie im Rücken hatte. Aber da konnte ich noch viel schlechter schreiben; denn jetzt lag der Schatten auf dem Buche. Wenn das Licht durch die Scheiben fiel oder abends die Lampe brannte, wenn ich draußen bei Mondschein spielte oder über die Straße ging, sah ich stets, daß der Schatten immer da war, wohin das Licht nicht kommen konnte. Dnrch die Wandtafel, den Schrank, den Ofen, das Pult, das Haus, den Laternenpfahl können die Lichtstrahlen nicht hindurchscheinen. Man nennt diese Körper n n d n r ch s i ch t i g. Die meisten Körper sind undurchsichtig. Werden sie beschienen, so haben die nicht beleuchteten Seiten Schatten. Wir Menschen haben anch einen Schatten. Gar spaßig war es, als wir neulich erst beim Mondschein von nnserm Spaziergang heim kehrten. Immer lief der Schatten neben oder vor uns her. Noch drolliger war es in der Stadt bei den brennenden Laternen. War eine Laterne vor uns, hatten wir einen langen Schatten hinter uns. Je näher wir kamen, desto kürzer wurde er und desto mehr kam er nach Abb. 9. Der Schatten.

7. Teil 1 - S. 28

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
die zur Sparenburg führt. Von Westen her grüßt der wohlbekannte grüne Turm der Altstädter Kirche herüber. Abends erleuchten hohe Bogenlampen fast taghell den Schillerplatz. An ihm liegt das Rathaus, Neben dem Rathause steht das (Ätadttheater, Abb. S. 30. Es ist mit ihm durch einen überdachten Gang verbunden. Das Theater ist ein schönes Gebäude. Es ist mit allerlei Fignren, mit Masken und Spitzsäulen geschmückt. Auf dem vorderen runden Aufbau steht ein Musikinstrument, das man Lyra nennt. Abends ist das Theater hell erleuchtet. Viele Männer, Frauen und junge Mädchen gehen dann in schönen Kleidern ins Theater. Da werden allerlei Theaterstücke aufgeführt. Für die Kinder führen die Theaterleute zu Weihnachten schöne Märchen auf. Vor dem Theater stehen zwei Bildsäulen. Jede ist von einem schönen Blumenbeet umgeben. Sie stellen Schiller und Goethe, die beiden größten deutscheu Dichter, dar. Schiller hat das Gedicht geschrieben: „Mit dem Pfeil, dem Bochen durch Gebirg' und Tal kommt der Schütz gezogen früh am Morgenstrahl." Ihr habt es wohl schon alle gesungen. Von Goethe kennt ihr vielleicht das Gedicht: „Sah eiu Knab ein Röslein stehn." Wenn ihr größer seid, werdet ihr von beiden Dichtern noch viele schöne Gedichte lernen. Dann wird euch euer Herr Lehrer uoch viel von den beiden Männern erzählen. Auf den Ruhebänken auf dem Schillerplatz läßt sich jung und alt gern nieder, lim sich an dem prächtigen Anblick des Platzes zu erfreuen. In der Nähe der Taxushecke steht eiu mit Figuren reich beladenes Haus. Hoch oben auf der Spitze steht ein Jüngling mit einem Flügelhut auf dem Kopfe und einem von Schlangen umringelten Stab in der Hand auf eiuer Kugel. Er ist der Beschützer der Kaufleute und wird Hermes genannt.

8. Teil 1 - S. 29

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18. Das Rathaus. ehen wir vom Niederwall auf den Schillerplatz, so sehen wir links das Rathaus. Es ist ein schönes, großes Hans. Eine breite Treppe führt zur Vorhalle hinauf. In drei mächtigen runden Tor- bogen öffnet sie sich nach dem Schillerplatze zu. Kräftige Pfeiler, durch vorgestellte Säulen geschmückt, tragen einen Altan. Von ihm hat man einen prächtigen Blick über den weiten Platz. Aus den beiden mittleren Säulen erheben sich zwei Figuren. Rechts steht eine kräftige Männer- gestalt. In der Rechten hält sie einen schweren Hammer. Mit der Linken stützt sie sich auf eiu Rad. Daneben erblicken wir eine Frau mit eiuem Flachswocken in der liuken Hand. Die Standbilder erinnern an die Leinen- und an die Nähmaschiuensabrikation Bielefelds. Es find die Beschäftigungen, durch die uufre Stadt groß und berühmt geworden ist. Über dem gewaltigen Fenster des Sitzungssaales erkennen wir links und rechts die Köpfe der beiden Stadtoberhäupter, unter denen das Rathaus erbaut wurde. Vou der darüber gelegenen dreifenstrigen Laube genießt man einen herrlichen Ausblick. Über ihr befindet sich die Rathausuhr mit den weithin sichtbaren deutschen Ziffern auf dem großeu Zifferblatt. Die Spitze des Giebels ziert das Wappen der Stadt, und darüber erhebt sich die Bronzefigur Hermanns mit dem hocherhobenen Schwert in der Rechten. Der hohe Giebel wird überragt von dem gewaltigen Turme mit der Wetterfahne. Am Denkmal Kaiser Wilhelms vorbei gelangt man durch einen schön verzierten Bogengang in den efeugeschmückten Rathaushof. Zur Sommerzeit laden hier Tische und Stühle zur Rast ein. An der Theaterseite lenkt der neu ausgemauerte Giebel eines allen Bürger- Hauses uusern Blick auf sich. Wie die Inschrift sagt, ist er im Jahre 1532 in der Niedernstraße erbaut und nach dem Abbruch des Hauses im Jahre 1907 hier wieder aufgebaut worden. Zn bedeutender Höhe erhebt sich an dieser Seite das burgähnlich aussehende Bühnenhaus des Stadttheaters. Über dem Seiteneingang an der Viktoriastraße lesen wir die Worte: Geht dir Rat aus, Geh aufs Rathaus! Ein alter Nußbaum schmiegt hier seine Aste dicht an den ge-

9. Teil 1 - S. 32

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 32 — waltigen steinernen Bau. An dem mit Lorbeerbäumen geschmückten Altan vorbei gelctngeu wir wieder auf den Schillerplatz. Im Rathause sind große Flure, viele lange Gänge, große Säle und sehr viele Zimmer. Es ist viel Pracht und Schönheit darin. In den Fenstern sieht man auf buutbemalteu Scheiben die Beschäftigungen der Bürger Bielefelds dargestellt. Im Magistratssitzungssaale zeigt ein großes Ölgemälde die Enthüllung des Denkmals des Großen Kurfürsten auf der Sparenburg im Jahre 1900. In einem andern Saale beraten die Stadtverordneten über das Wohl der Stadt. Es ist der Sitzungssaal der Stadtverordnete n. Abb. S. 31. Warum das Rathaus so heißt, sagt uns der Spruch vor der Seitentür au der Viktoriastraße. Im Rathause arbeiten die Bürger- meister und die Beamten der Stadt. Im Rathause muß man die Steuern bezahlen. Die Leute, die heiraten wollen, müssen ins Rat- hans gehen. Da werden sie von dem Standesbeamten auf dem Standesamte getraut. Wenn Kinder geboren werden und Leute sterben, wird es im Rathause angemeldet. Ein Mann schreibt es in große Bücher. Wenn jemand ein Hans bauen will, muß er es aus dem Rat- hause mitteilen. Dort ist auch die städtische Sparkasse. Dahin bringen die Leute das ersparte Geld. Es gibt auf der Sparkasse auch für die Kinder kleine Sparkassen, sie heißen Heimsparkassen. Darin legt das sparsame Kind jeden Pfennig, den es geschenkt bekommt. Ist die Heim- sparkasse voll, dann bringt der Vater sie zur Sparkasse. Da wird sie geöffnet und das Geld für das Kind verwahrt. Weil das Kind so sparsam ist, legt der Sparkassenmann in jedem Jahre etwas Geld zu seinem Gelde hinzu. Lies: Sparbüchslein. Lesebuch S. 46. 19. Das Kaiser Wilhelm-Denkmal. wirst es sicher schon gesehen haben, das Denkmal nnsers Heldeu- kaisers, des ruhmreichen ersten Kaisers des neuerstandenen Deutschen Reiches. Kaiser Wilhelm I. heißt er, und uuser Kaiser- Wilhelm Ii. ist sein Enkel. An einem schönen Sommertage, an? 29. August 1907, wurde das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Gegenwart nnsers Kaisers, des Kron- prinzen und der Prinzen Eitel Friedrich und 5)skar feierlich enthüllt. .Tausende und Abertausende waren an diesem Tage nach Bielefeld ge-

10. Teil 1 - S. 34

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
kommen und alle Straßen festlich geschmückt. Nachdem der damalige Oberbürgermeister nnsern Kaiser auf dem Schillerplatze in einer An- spräche ehrerbieng begrüßt und willkommen geheißen hatte, fiel auf einen Wink des Herrschers die Hülle, die bisher das Denkmal den Blicken verborgen hielt. Wie es sich damals der vieltausendköpfigen, frohgestimmten Menschenmenge darbot, fo sehen wir es auch heute. Auf erhöhtem Platze, zu dem einige Stufen emporführen, steht das in hellem Marmorstein errichtete Standbild. Dahinter erhebt sich der schöne Bau des Rathauses aus grauem Sandstein. Auf der einen Seite wird das Denkmal umrahmt von der Rathausvorhalle und anf der andern vom Stadttheater. Ein mächtiger, blauschwarz und weiß schillernder Sockel tragt das Reiterbild, das mit dem Unterbau ver- wachsen scheint. Hoch erhaben sitzt der greise Kaiser iu königlicher Ruhe auf dem Roß. Der wallende Krönungsmantel häugt bis auf den Sockel herab. Der Lorbeerkranz schmückt das ehrwürdige Haupt und die Krönungskette die Brust des Herrschers. Mit seinem klaren Hohenzollernange schaut er geradeaus wie iu seinen Erdentagen. So steht der erste Kaiser vor uns, wie er in nnserm Volke leben wird bis in die fernsten Tage. Kein Gitter trennt uns von seinem Denkmal. Ungehindert dürfen wir hinzutreten zu der Gestalt in Stein, wie der Mann des Volkes zu seinem alten, ehrwürdigen Kaiser kommen durfte. Lies die Geschichten von Kaiser Wilhelm dem Großen in deinem Lesebuche! W 20. Das Bismarck-Denkmal. Niederwall, iu der Nähe des Rathauses, steht auf niedrigem ^ Sockel eine mächtige Kriegergestalt. Es ist Fürst Bismarck. Mit der linken Hand faßt er den schweren Reitersäbel. Das Haupt er- hoben, steht in seiner stolzen Größe der eiserne Kanzler da. Auf dem Kopfe trägt er einen ehernen Kürassierhelm, und eiu langer Reiter- mantel umwallt die kraftvolle Gestalt. Das ist der Mann, der mit Recht aussprechen konnte: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts auf der Welt!" Fürst Bismarck, dessen Denkmal am 24. Mai 1903 enthüllt wurde, war der erste Dieuer und Ratgeber Kaiser Wilhelms I. Er hat seinem Kaiser und seinem Vaterlande gelebt. Er ist es gewesen.
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